Die Magie des Schreibens

Bücher werden von Menschen geschrieben. Ja, jetzt lachst du vielleicht und denkst, dass das doch selbstverständlich ist. Aber ich erinnere mich noch gut an die Zeit, in der mir das gar nicht bewusst war. Ich las auf dem Cover immer nur den Buchtitel und glaubte nicht, dass es so etwas wie AutorInnen wirklich gab. Für mich existierten nur diese Geschichten, die mir eine ganze Weile lang viel echter erschienen als mein eigenes Leben. Komplett unmöglich, dass ein Mensch sich so etwas ganz alleine ausgedacht hat. Und obwohl mein Name mittlerweile zusammen mit den Titeln auf ein paar Buchcovern zu lesen ist, glaube ich das noch immer nicht. Das liegt an ihr. An der Magie des Schreibens.

Magie des Schreibens

Woher kommen die Geschichten?

Danach fragte ich einmal Ulrike Dietmann, die Gründerin der Pegasus Schreibschule, und meine damalige Schreibcoachin. 

 „Tja, liebe Florentine“, meinte Ulrike. „Vielleicht sind es ja Außerirdische, die um uns herumfliegen und die Geschichten bringen.“

Das scheint mir schlüssig. Diese Außerirdischen reisen zu uns, vielleicht von den Plejaden kommend, und haben Geschichten im Gepäck. Wundervolle Botschaften sind darin verpackt. Doch sie können sie nicht einfach über uns ausschütten, sondern brauchen jemanden, der sie quasi vermittelt. Also docken die Außerirdischen an und geben diese Geschichten in liebevolle, schreibende Hände weiter.

Wie das so mit der Magie des Schreibens ist, damit beschäftigt sich auch die amerikanische Autorin Elizabeth Gilbert in ihrem Buch Big Magic“. Sie hat festgestellt, dass Geschichten auf jemand anderes weiterhüpfen, wenn sie selbst keine Zeit findet, sie zu schreiben. Aus der Chemie kennen wir den Energieerhaltungssatz. Er besagt, dass keine Energie verloren geht. Entsprechend müsste es auch den Geschichtenerhaltungssatz geben. Sind sie erstmal als Idee in die Welt gebracht, dann bleiben sie auch da, hartnäckig darum bemüht, die richtige Autorin / den richtigen Autor für sich zu finden. 

Klingt komplett verrückt? Typisch Florentine, sowas zu schreiben, sie ist ja Kinderbuchautorin?

Klar typisch Florentine! (Sonst würde ich es ja nicht tun.) Aber überleg mal, ich glaube, du kennst sie auch:

Die magischen Momente des Schreibens

  • Du traust es dir nicht zu, niemals und nicht AutorIn zu sein? Und doch ist dieser Gedanke da, taucht immer wieder auf, lässt dich nicht los, bis du schließlich doch damit anfängst?
  • Wochenlang trägst du den Keim einer Idee mit dir herum – und plötzlich, völlig unerwartet, während du in der Sonne liegst, duschst oder aufräumst – wird aus diesem Keim eine ganze Geschichte. Du siehst sie vor dir, ihren Anfang, die Mitte, ihr Ende. Und du weißt mit absoluter Sicherheit: Jetzt kannst du sie schreiben!
  • Du denkst über eine Szene nach – und plötzlich läuft sie wie ein Film vor deinen Augen ab.
  • Du lernst jemanden kennen, der exakt so aussieht wie die Figur, über die du gerade geschrieben hast oder ihr im Wesen, in sonderbaren Eigenheiten ganz genau entspricht. 
  • Beim Schreiben versinkst du völlig in deiner Welt, vergisst alles um dich herum, gibst dich hin, du schreibst und schreibst und schreibst – und bist am Ende total fasziniert von dem, was da entstanden ist? (Vom „kreativen Flow“ sprach schon der Psychologe mit dem wundervollen Namen Miháli Czikszentmiháliy
  • Schon länger grübelst du über ein Lebensproblem nach. Schließlich beschließt du, es aufzuschreiben. Und während des Schreibens findest du eine Antwort, als habe sie dir jemand leise ins Ohr geflüstert …

Es sind genau diese Momente, die mich spirituell werden lassen. Die mich spüren lassen, dass es noch viel mehr gibt, als ich greifen und fassen kann.  (wäre sonst auch voll langweilig, oder?)

Die Magie des Schreibens macht uns Autorinnen und Autoren zu ihren Pionieren. Sie lässt uns kreativ sein, Welten erschaffen und uns begrenzende Ängste überwinden. Sie schenkt uns ihre Liebe und macht uns frei.

Die Magie unterscheidet nicht

Und weißt du, was auch schön ist? Die Magie unterscheidet nicht. Ihr ist es egal, ob du ein Genie bist oder nicht. Ob du blonde Haare hast, grüne oder graue. Ob sie lang sind, kurz oder gar nicht. Beim Schreiben gibt es viel Handwerk. Das kannst du lernen, das macht auch Spaß. 

Die Magie aber, sie schleicht sich heimlich an, ihr Raumschiff ist geräuschlos und fast unsichtbar. Plötzlich ist sie da und sitzt lachend auf deiner Schulter.

Probiere es einfach aus. Nimm dir einen Stift. Ein Blatt Papier. Atme tief durch. Und dann: Fang einfach an zu schreiben …

Florentine Hein und die Magie

Schreibcoach Florentine Hein auf einer blauen Bank

Zusammen mit der Magie schreibt Florentine Liebesromane und Kinderbücher. In den Schreibkursen der Pegasus Schreibschule möchte sie ihre Freude am Schreiben weitergeben und dich begleiten, wenn deine Geschichten zu funkeln beginnen.

Schreib dich frei

Nächster Schreibkurs mit Florentine:

 Herztraining 

Tauche ein in die Magie des Schreibens!

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